Kirche im geistlichen Sinn - die unsichtbare, wahre Kirche - ist einfach dort, wo Menschen gemeinsam auf Gott vertrauen. Wie es aber zur Gründung der verfassten evangelischen Kirchenorganisationen in Liechtenstein kam, ist ein besonderes Stück Kirchengeschichte, das mit ganz bestimmten Umständen und Personen zusammenhängt.
Ein barockes Kleinod
Eine besondere Kostbarkeit in unserer kleinen Kirche ist die Orgel, ein Positiv aus dem frühen 18. Jahrhundert. Über den Erbauer und die Geschichte des Instrumentes ist wenig bekannt. Das Instrument stammt vermutlich aus dem Toggenburg. 1956 konnte die Orgel von einem Orgelliebhaber in Männedorf ZH erworben werden. 1961 restaurierte die Orgelbaufirma Metzler & Söhne in Dietikon ZH - Felsberg GR das kleine Werk, die Wiederherstellung der Bemalung besorgte der Kirchenmaler Karl Haaga in Rorschach. Die fürstlich-liechtensteinische Regierung leistete dazu einen namhaften finanziellen Beitrag. Bei schräg einfallendem Licht lassen sich unter der Bemalung geometrische Muster erkennen, die also vermutlich ursprünglicher sind als die jetzige Erscheinung. Folgender Schriftzug ziert die Orgel: "Wenn die Orgel lieblich klinget, soll das Hertze fröhlich singen und gedencken an die Freud, die uns im Himel ist bereit'."
Die Orgel hat fünf klangschöne Register:
- Coppel 8´
- Flöte 4´,
- Octav 2´
- Quint 1 1/3´
- Prinzipal 4´.
Bei einem früheren Umbau wurde das Pedal mit einem Bassregister angehängt. Heute steht die Orgel unter Denkmalschutz. Im Mai 2006 wurde sie generalüberholt und statt rechts neben der Eingangstür jetzt vorne links in der Kirche aufgestellt. Hier ist sie besser vor kalter Zugluft und Temperaturschwankungen geschützt.
Orgelrevision 2006
Anfang Mai 2006 hat die Firma Orgelbau Felsberg eine Generalrevision der Orgel vorgenommen. Die Hälfte der Kosten hat die liechtensteinische Denkmalpflege übernommen - unter der sinnvollen Voraussetzung, dass das Instrument zum Schutz vor Zugluft aus der Südwestecke der Kirche entfernt wird. In der Nordostecke kommen nun sowohl Klang als auch Anblick der Orgel viel besser zur Geltung. Das war bereits der zweite Standortwechsel: Anfangs hatte die Orgel wie auch die Kanzel im Altarraum gestanden.